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Der Kodex der Team-Architektur – Vier Prinzipien als Fundament unserer Kultur

  • Autorenbild: Yves Ryser
    Yves Ryser
  • 28. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit

Warum bei uns vier Prinzipien ausreichen.

 

Der Firmenkodex der Team-Architektur orientiert sich nicht an langen Checklisten oder trendigen Buzzwords. Er basiert auf dem architektonischen Grundprinzip: Stabilität entsteht durch Reduktion auf das Wesentliche. Vier tragende Prinzipien als Leitlinien und Fundament – klar, stabil und inspirierend. Auch hier: Weniger ist mehr. Weil zehn Punkte niemandem bleiben. Vier hingegen die prägen:

 

  • Qualität ist alles

  • Freude ist grundlegend

  • Nachhalligkeit ist Pflicht

  • Weniger ist mehr

 

 

Werte klingen gut – Prinzipien wirken.

 

Prinzipien bieten Orientierung ohne Starrheit. Anders als Checklisten oder starre Werte schaffen sie Raum für situationsbezogenes Handeln mit innerer Konsistenz. Laut Daniel Denison & Aneil Mishra (1995) erhöhen prinzipienbasierte Kulturen die Kohärenz und Wirksamkeit innerhalb von Organisationen – sie fördern Vertrauen, Verantwortungsübernahme und strategische Ausrichtung.

 

 

Der Kodex im Überblick – Vier Prinzipien, ein Versprechen

 

Der Kodex ist unsere Richtschnur für unsere Unternehmenskultur und kein Regelwerk, sondern dient als Einladung zur Haltung: so machen wir das bei uns.

Unser Kodex ist nicht nur formuliert, er ist physisch präsent. Eingebrannt in einen Abschnitt eines alten Nussholz-Bettrahmen und gut sichtbar in unserem Büro aufgehängt. Bei Besprechungen zu Kundenanfragen, laufenden Aufträgen oder strategischen Themen legen wir dieses schöne Stück Holz oft auf den Tisch. Manchmal bleibt es stumm und manchmal wird es zur Stimme, die uns zurück auf einen klaren Weg führt.

 

 

Qualität ist alles – Warum Exzellenz mehr ist als Effizienz

 

In einer Welt, in der Output immer öfter mehr zu zählen scheint als Sorgfalt, setzen wir auf das Gegenteil: auf Substanz. Qualität bedeutet für uns nicht Perfektionismus, sondern Verantwortung. Wir steuern der schnellen Quantität bewusst entgegen – durch sorgfältige Prozesse, echte Auseinandersetzung und einen hohen Anspruch an uns selbst.

Aufgrund der hohen Volatilität der Materialbeschaffung und des hohen Aufwands wurde bei uns beispielsweise die Herstellung unserer upgecycelten Echo-Boxen lange und umstritten diskutiert. Ein rein wirtschaftlicher Blick hätte längst zur Auslagerung geraten. Doch wir entschieden uns immer wieder für den aufwendigeren, aber zugleich konsistenteren und konsequenteren Weg, weil: Qualität ist alles. Und Qualität folgt Überzeugung, nicht Margenkalkül.

 

 

Freude ist grundlegend – Emotionale Resonanz als Ressource

 

Freude ist kein Bonus, sie ist der Boden, auf dem Kreativität, Lernbereitschaft und nachhaltiges Engagement wachsen. Positive Emotionen fördern laut Barbara Fredrickson (2004) nicht nur Wohlbefinden, sondern auch Erweiterungs- und Aufbau-Effekte in ihrer Broaden-and-Build-Theory. Sie erweitern das Denken, stärken Beziehungen und fördern Innovation. Freude ist bei uns nicht Stimmung – sie ist Strategie.

Aber natürlich erleben auch wir freudlose Phasen und genau dann versuchen wir zu stoppen. Manchmal hilft es uns, dieselbe Aufgabe zu einem anderen Zeitpunkt oder in einem anderen Kontext anzugehen. Manchmal nicht. Dann ist es die Freude danach, wenn etwas Schwieriges geschafft ist, die uns wieder mit Sinn verbindet.

 

 

Nachhalligkeit ist Pflicht – Wirkung, die bleibt, nicht verspricht

 

Unsere Wortschöpfung der Nachhalligkeit ist unsere Antwort auf die Starrheit des Nachhaltigkeitsbegriffs. In einer Zeit, in der Veränderung die einzige Konstante ist, versprechen wir nicht Unvergängliches – sondern Wirkung. Projekte, Gespräche, Entscheidungen sollen nachwirken, nicht einfach erledigt sein.

Uns ist klar: Ein halbtägiger Workshop verändert kein System radikal und nachhaltig, so sehr wir uns das zu Beginn auch wünschten. Diese Erkenntnis führte zur Geburt eines neuen Begriffs – dem Begriff der Nachhalligkeit. Unter Nachhalligkeit verstehen wir eine Art Vorbote der Nachhaltigkeit. Echo-Boxen, Kreisel, Hölzer, Verstärkungsprogramme Lernansätze, Workshopkonzepte, all das sind unsere Werkzeuge, um Wirkung zu ermöglichen, die maximal lange nachhallt.

 

 

Weniger ist mehr – Kognitive Klarheit statt Komplexitätsgewirr

 

Unser Gehirn liebt Einfachheit: Laut Nelson Cowan (2010) kann sich ein Mensch durchschnittlich 4±1 Elemente merken. Deshalb vier Prinzipien – nicht zehn. Deshalb klare Linien in Projekten – nicht endlose Pflichtenhefte. Deshalb Klartext statt Managementfloskeln.

Wenn wir beispielsweise in einem Zuviel an Optionen stecken, hilft uns meist die Besinnung an diesen Satz – gekoppelt mit dem Prinzip «Freude ist grundlegend». Und trotzdem, Reduktion bleibt unsere schwerste Übung. Dann setzen wir uns für eine kurze Achtsamkeitsübung hin und meistens fühlt sich danach alles klarer und leichter an.

 

 

Werte auf Papier oder Prinzipien im Alltag?

 

Welche Haltungen, Werte und Prinzipien trägt Deine Organisation? Nicht im Sinne einer Aufzählung, sondern als gelebte Wirklichkeit. Wir laden Dich ein, darüber nachzudenken – und wenn Du magst, mit uns weiterzudenken. Um Kultur nicht nur gemeinsam zu formulieren, sondern zu gestalten und zu leben.




 

Quellen

 

Denison, D. R., & Mishra, A. K. (1995). Toward a theory of organizational culture and effectiveness. Organization Science, 6(2), 204–223.

 

Fredrickson, B. L. (2004). The broaden-and-build theory of positive emotions. Philosophical Transactions of the Royal Society B: Biological Sciences, 359(1449), 1367–1377.

 

Cowan, N. (2010). The magical mystery four: How is working memory capacity limited, and why? Current Directions in Psychological Science, 19(1), 51–57.

 

 

 

 
 
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